Groß Flottbek vs. Förster 63:68
Laut Wikipedia ist ein Amuse-Bouche das gleiche wie ein Amuse-Geuele. Nur in vornehmen Restaurants. Ausgesprochen wird das vermutlich Ahmuss-Göi, was aber egal ist, da es sehr gut schmeckt, in kleinen Häppchen serviert wird und vor allem ungefragt als Geste des Hauses kalt serviert wird.
Unser syrischer Chefkoch Rami hatte zum Ende des 4-Gänge-Menüs gegen Flottbek noch gleich zwei dieser Leckerlis unter seiner Cloche: Mit zwei eiskalt servierten Dreien machte er am Ende einer phasenweise heißen Partie den Deckel drauf und sorgt dafür, dass die Förster dem Klassenerhalt damit einen ordentlichen Schritt näher gekommen sind.
Dabei ist die Vorspeise am Spieltag noch ein wenig durcheinander geraten: Sollte das Spiel im Böttcherkamp jetzt ein Heimspiel werden? Oder doch auswärts? Was heißt das für Anschreiber und Trikotwahl?
Am Ende schienen sich jedenfalls alle einig, das wir zu Gast waren. Schiris fanden sich auch ein und der Herd wurde mit leichten Wurfübungen ein wenig warm gemacht.
Was das Thema Anschreiber angeht, hätten vielleicht doch lieber wir welche mitbringen sollen - die Speisekarte war weder auf weiß, rosa oder gelb besonders leserlich und eher eine Art Exit-Game zum Rätselraten als eine Empfehlung der Küche. Gut, dass es eine externe Anzeige gab, so dass es bezüglich des Spielstandes dann doch Einigkeit gab.
Auf also in den ersten Gang. Hier fing Flottbek an, sein eigenes Süppchen zu kochen. Mit gerade mal 8 Punkten konnten die Förster hier auch noch nicht so richtig reinspucken. Das Haar in selbiger mussten die Flottbeker dann auch bei sich selbst suchen: Mit nur 13 Punkten und einigen verpassten einfachen Würfen ließen die Gegner einiges auf den Tellern liegen.
Im zweiten Gang wurde dann etwas heißer gekocht, als am Ende gegessen werden konnte. Nachdem sich zunächst einer der Top-Spieler von Flottbek den Magen verdorben hatte (aka Fuß verknackst - gute Besserung an dieser Stelle!!!), wurde es kurze Zeit später unappetitlich.
Der 6er von GFL, schon vorher nicht durch gute Tischmanieren aufgefallen (Ellenbogen gehören nun mal nicht ins Gesicht) meinte, dass jetzt der Zeitpunkt zum richtig reinhauen gekommen war. Dumm nur, dass es nicht um das Kraftfutter ging, was er bestimmt sonst morgens gern zum Frühstück nimmt, sondern um Fawad, der mal richtig schön einen auf die Nase bekommen hat. Keine Absicht zu unterstellen wäre an diesem Punkt sicherlich nicht richtig gewesen. Einfach nur geschmacklos.
Nach kurzem Mundabputzen und abkühlen der Gemüter ging der 6er zunächst als Schutzmaßnahme vom Feld um im Anschluss die fälligen zwei Freiwürfe von Fawad in den Korb. Erstaunliche Geschmacksnote an dieser Stelle: alle 8 Freiwürfe in Viertel zwei (sowie überhaupt alle 11 aus der Partie) fanden den Weg durch den Ring.
An dieser Stelle trug das maßgeblich dazu bei, dass die Förster den Fünf-Punkte-Rückstand aus Viertel eins in eine 4-Punkte-Führung zur Halbzeit umwandeln konnten.
Man sagt ja, dass viele Köche den Brei verderben, aber im zweiten Abschnitt konnten bis auf Simon und Jörg alle Förster Ihre Zutaten mit ins Körbchen geben. Das machte Appetit auf mehr.
Insbesondere Oberkellner Simon war noch nicht satt und servierte dann zum 3. Gang mal lecker auf: 12 seiner 16 Punkte schenkte er den Flottbekern direkt nach dem Pausentee ein. Dennoch schlich sich ein leichtes Völlegefühl bei den Förstern ein, die hier fast die Rechnung ohne den Wirt gemacht haben: Flottbek blieb dran und verkürzte. Das Menü war wieder komplett offen - bis Rami, CJ und Simon nochmal in die Karte gucken wollten und zum Schluss des Ganges jeweils noch einen Dreier reinlöffelten (also vermutlich alle. Auf dem Spielbericht war das nicht ganz zu erkennen).
Auf also zum letzten Gang! Und gleich zu Beginn war klar, dass GFL noch nicht satt war. Mit einem 9:2-Auflauf in den ersten fünf Minuten der letzten 10 Minuten konnte der Vorsprung neutralisiert werden. Dann nahm Jörg das mit dem letzten Gang etwas zu wörtlich und setzte zum Sprint an. Für zwei Freiwürfe reichte es noch, dann kam hier schon mal die Rechnung in Form einer Zerrung. Die dünne Führung egalisierte der Gegner zunächst per Dreier, um dann kurz danach selbst in front zu gehen.
Damit war für eine spannende Schlussphase angerichtet.
Nachdem CJ zunächst noch eine Bestellung auslieferte, konnte TAZ kurz darauf den 6er (ja, genau der) beim Korbleger auf den Boden der Tatsachen zurückholen. Schön abserviert an dieser Stelle.
Das Sahnehäubchen sprühte aber wie eingangs erwähnt dann Rami auf die Torte, so dass man ganz entspannt ein Siegerbier als Absacker genießen konnte.
Zutatenliste:
Simon, 16 Pkt, 1 Dreier, 1/1 FW, 1 Foul
Taz, 13 Pkt, 4/4 FW, 2 Fouls
CJ, 11 Pkt, 1 Dreier, 2/2 FW, 2 Fouls
Rami, 13 Pkt, 3 Dreier, 3 Fouls
Bex, 2 Pkt, 0 Fouls
Fawad, 2 Pkt, 2/2 FW, 2 Fouls
Sascha, 8 Pkt, 2 Fouls
Jörg, 2 Pkt, 2/2 FW, 1 Foul
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